Das Serienfinale kam zu früh
Hallo Freunde, ich darf doch Freunde sagen. Ja, ihr lest richtig. Die Siegesserie in heimischer Halle ist für die zweite Herrenmannschaft des TV Pfullendorf tatsächlich beendet. Immernoch etwas ungläubig und sprachlos, versuche ich nun, das Geschehene für euch in Worte zu fassen. Worte, die nach grandiosen 414 Tagen und damit 596.160 ungeschlagenen Minuten vor heimischer Kulisse selbstverständlich schwer fallen. Dennoch, fangen wir an.
Wir schreiben den dreißigsten Tag des elften Monats im Jahre 2024 und im fünften Heimspiel der Saison traf die Mannschaft von Trainer Felix Staudacher und Mathias Spoo auf den bis dato ungeschlagenen HSC Radolfzell. Kleiner Spooiler vorweg: Das sind sie auch weiterhin.
Bereits beim Aufwärmen war deutlich zu sehen, wie konzentriert beide Teams zu Werke gingen. Motiviert und energisch absolvierten die Spieler des Turnvereins das harte, aber effektive Aufwärmprogramm ihres Kapitäns Kevin Friedmann.
Pünktlich um 18 Uhr ertönte dann der heiß ersehnte Anpfiff, der von den Fans in der nahezu ausverkauften Stadthalle am Jakobsweg vollkommen zurecht lautstark gefeiert wurde. Die Gäste führen ihr Anspiel aus, laufen auf die Abwehr rund um Lukas Reimann zu und beginnen ihr erstes Aufbauspiel. Jedoch ist der Angriff nach 41 Sekunden bereits wieder abgepfiffen, denn Hoan Luu gönnt sich nach dem vorhin erwähnten, offenbar tatsächlich sehr harten Aufwärmprogramms, erst einmal zwei Minuten Pause. Der daraus resultierende Siebenmeter konnte, ärgerlicherweise für Torhüter Fabian Spähler, zum 0:1 verwandelt werden. Im daraufhin folgenden ersten Angriff der Heimmannschaft erblickten die Spieler ein unerwartetes Bild: Eine offensive Abwehr mit Hang zur Manndeckung. Algengrütze! Damit hatte man nicht gerechnet und benötigte auch erst einige Minuten, um Lösungen für diesen Spielstil auszuarbeiten. Beim Stand von 3:8 in der neunten Spielminute warf Mathias Spoo dann zum ersten Mal die grüne Karte zum Schiedsgericht. Und diese schien zunächst auch zu wirken, den Arthur Dyck konnte den Rückstand Sekunden später um einen Zähler verringern. Allerdings bewegte sich die Differenz weiterhin permanent bei vier bis 6 Toren. Dies sollte sich auch bis zur Halbzeit so weiter ziehen. Die Zuschauer sahen ein spannendes Spiel, in dem die Gäste vom Bodensee zwar eine durchgehende Führung immer wieder aufrechterhalten konnten, ihre Helden vom Jakobsweg sich aber auch immer wieder herankämpften.
Nun war es soweit, dreißig Minuten waren gespielt, das Signalhorn der Stadthalle war ertönt, 16:21 zeigte die Hallenuhr. Beide Mannschaften waren sich zu diesem Zeitpunkt bewusst: Es werden nochmal 30 Minuten gespielt! Und was sie auch wussten: Hier ist noch nichts passiert.
Die zweite Halbzeit begann und nach einer Minute konnten die Gäste abermals ihre Fünf-Tore-Führung wiederherstellen. Pfullendorf allerdings war kämpferisch weiter stark und so konnte Finn Schweikart in der 40. Minute per Siebenmeter zum 24:27 verkürzen. Spannung lag in der Luft. Ein offener Schlagabtausch zierte die zweite Halbzeit ebenso, wie er es bereits in der ersten Halbzeit tat.
Dann sollte die wohl heißeste Phase für beide Teams folgen: Minute 54-59. Spielstand 31:34. Zu sehen waren Chancen auf beiden Seiten im Sekundentakt. Sowohl der TVP als auch der HSC hätten das Spiel hier zu ihren Gunsten entscheiden können, scheiterten jedoch abermals an der jeweiligen Abwehr sowie den Torhütern. Ganze fünf Minuten hatte es gedauert, bis die Torflaute durch Mathis Rau seitens des HSC Radolfzell beendet werden konnte. Abschließend beendete Finn Schweikart mit dem Tor zum 32:35 das Spiel, praktisch der Finnisher.
Wir gratulieren dem HSC Radolfzell zum Sieg, bedanken uns für ein sehr faires Spiel und wünschen weiterhin eine erfolgreiche und verletzungsfreie Saison!
Herren 2 vs. HSC Radolfzell
Endstand: 32:35
TURNVEREIN PFULLENDORF: Fabian Spähler (TW), Fabian Huenges (TW), Hoan Luu (5), Adrian Rink (1), Erik Breichler (1), Fabian Tews (1), Arthur Dyck (3), Lukas Reimann, Marcel Lehmann (5), Daniel Frank (5), Lars Klinger, Felix Staudacher (9), Kevin Friedmann, Finn Schweikart (2), Raphael Augustin (Head-Coach), Mathias Spoo (Hand-Coach), Nicolas Zeiser (Leg-Coach), Ninve Warda (Motivational Coach)